Richtiges Lüften für Wohlbefinden und Behaglichkeit
Richtiges Lüften für gesunde Raumluft

Durch isolierverglaste Fenster mit dichten Rahmen und hochwärmegedämmte Außenwände ist der notwendige Luftwechsel "von selbst" in Gebäuden meist nicht mehr gewährleistet.

Isolierverglaste Fenster mit dichten Rahmen und hochwärmegedämmte Außenwände haben dafür gesorgt, dass der Heizenergiebedarf in unseren Wohnungen ständig abgenommen hat. Andererseits hat man damit jedoch das Problem geschaffen, dass in diesen dichten Gebäuden der aus hygienischen und bauphysikalischen Gründen dringend notwendige Luftwechsel nicht "von selbst" gewährleistet ist. Darauf weist die ASUE Arbeitsgemein-schaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. hin.
Menschen in Innenräumen verbrauchen Sauerstoff und geben CO2, Feuchtigkeit und Gerüche an die Innenraumluft ab. Hierzu kommen noch Emissionen aus Möbeln, Teppichen, Haushaltschemikalien usw. Deshalb muss durch eine angepasste, regelmäßige Lüftung für einen Austausch der belasteten Innenraumluft mit der frischen Außenluft gesorgt werden.

Eine weitere Aufgabe der Lüftung besteht darin, die in den Wohnungen entstehende Feuchtigkeit durch Lüftung aus den Räumen zu entfernen, um wirkungsvoll die Schimmelpilzbildung zu vermeiden.
Bei einer üblichen Wohnungsnutzung reicht in der Regel eine Luftwechselrate von 0,3 - 0,8 pro Stunde aus. Diese kann entweder durch Fensterlüftung oder durch Lüftung mit einer einfachen Abluftanlage realisiert werden.
Bei der Fensterlüftung unterscheidet man zwischen Stoß- und Kipplüftung, wobei eine energiesparende Lüftung aktive, mitdenkende Nutzer erfordert. Die notwendige Dauer der Lüftung hängt maßgeblich von den Außentemperatur- und den Windverhältnissen ab. Eine Kipplüftung sollte nur während der Sommermonate stattfinden, während im Winter eine mehrmals am Tag durchgeführte Stoßlüftung sinnvoll ist. Langes Dauerlüften sollte während der Heizperiode auf jeden Fall vermieden werden.

Behaglichkeit durch Lüften
Das als normal anzusehende Verhalten im Sommer sehe ich so: man macht tagsüber "die Schotten dicht" (Jalousien, Jalousetten, Rollos usw.). Denn: Sonne bedeutet "heiß" und Schatten bedeutet "kühl". Abends reißt man alle Fenster auf und genießt die relative Kühle.
Ob das Lüftungsverhalten angesichts eingebauter Wärmedämmung anders ausfällt, wage ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall halte ich es für richtig, solche Dinge komplex zu betrachten.
Zum einen stellt die CO2-Konzentration in der Luft ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar. CO2 wird ausgeatmet, ebenso Wasser. Nicht Sauerstoffmangel zwingt uns zum Lüften (d.h. Auswechseln der schlechten Luft), sondern die erhöhte CO2-Konzentration.

Also sollte man betrachten:

- wie viele Personen halten sich wie lange im Hause auf?

- welche Tätigkeiten werden ausgeführt?

Mit anderen Worten: wenn den ganzen Tag keiner Zuhause ist, muss man sich auch keinen Kopf wegen des Lüftens zerbrechen, weder wegen CO2 noch wegen Feuchte. Es sei denn, man hat dermaßen viele Topfpflanzen herumstehen, dass durch die Verdunstung die rel. Raumfeuchte stark zunimmt.

Ist hingegen eine höhere Belegung tagsüber zu verzeichnen, so wird garantiert öfter gelüftet - egal, wie warm es gerade draußen ist. Denn "frische Luft" bedeutet nicht zwangsläufig kühle Luft, sondern CO2-arme Luft.