Die Zentralheizung (Radiatoren, Boden- und Wandheizungen)

Die Zentralheizung

Um die Wärme vom Wärmeerzeuger zu den Heizflächen zu transportieren, werden Wasser (Wasserheizungen), Luft (Luftheizungen), Wasserdampf (Dampfheizungen) und in seltenen Fällen elektrischer Strom verwendet.

Mit Hilfe einer Pumpe wird das Transportmedium über Rohrleitungen in den einzelnen Räumen verteilt.

Am gebräuchlichsten sind Warmwasser- Heizungen. Das Heizungswasser, das die Wärme im Heizkessel aufgenommen hat, transportiert sie in Rohrleitungen zu den Heizkörpern. Dort wird sie dann in Form von Strahlung und Konvektion an den Raum abgegeben.

Das Verhältnis von Strahlung und Konvektion wird durch die Bauart und die Oberflächentemperatur des Heizkörpers bestimmt.

So geben Plattenheizkörper relativ viel Strahlungswärme ab (eine große Heizfläche ist dem Raum zugewandt), während durch Heizkörperverkleidungen die Konvektionsstrahlung zunimmt.

Grundsätzlich sollten bei der Wahl der Heizkörper folgende Kriterien (zur thermischen Behaglichkeit) berücksichtigt werden.


Anordnung

Heizkörper sollten unter den Fenstern angebracht werden.

So kann die aufsteigende Warmluft (Konvektion) die kalte Luft an den Fensterflächen mit nach oben reißen und verhindert so, dass der Raum fußkalt wird (warme Luft steigt nach oben, kalte Luft fällt nach unten).

Besonders in hohen Räumen sollte darauf geachtet werden, dass Heizkörper mit hohem Strahlungsanteil (z.B. Fußboden- oder Fußleistenheizung) eingebaut werden. Bei Wärmeabgabe überwiegend durch Konvektion steigt die warme Luft schnell nach oben und der Aufenthaltsbereich bleibt kalt.

Neben den folgenden Heizkörperarten gibt es noch viele ungenormte Formen. Letztendlich entscheiden technische, gestalterische und wirtschaftliche Gründe


Gliederheizkörper

Bei Gliederheizkörpern / Radiatoren sind die einzelnen Glieder unten und oben durch Gewindenippel oder Verschweißungen verbunden.

Radiatoren geben ihre Wärme bis zu 40 % in Strahlungswärme ab.

Gussradiator:

Sie bestehen aus Gusseisen mit Lamellengraphit. Die einzelnen Glieder sind durch Stahlnippel verbunden.

Sie zeichnen sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit und lange Haltbarkeit aus.

Stahlrohrradiator:

Sie bestehen aus Stahlrohren (Außendurchmesser 25 mm, Wanddicke 1,25 mm).

Diese Radiatoren sind in sehr vielen Ausführungen (Bauhöhe: 190 mm bis 2 800 mm, 1- 6 säulige Bautiefen, gerade oder gebogene Formen, Farben etc.) erhältlich. Sie lassen Architekten großen gestalterischen Spielraum.

Stahlradiator:

Die Einzelglieder (zwei gepresste, zusammengeschweißte Halbschalen; Stahlblechdicke: 1,25 mm) werden durch Blockschweißung verbunden.

Plattenheizkörper:

Plattenheizkörper bestehen aus Stahlblech, das mindestens 1,25 mm dick ist.

Sie werden ein- oder mehrreihig, glattwandig oder senkrecht profiliert hergestellt.

Um die Wärmeleistung zu verbessern, werden häufig entweder zwischen den mehrreihigen Plattenheizkörpern oder an der Rückseite Konvektorschächte aus Blech angeschweißt.

Zusätzlich werden sie häufig mit seitlichen und oberen Verkleidungsblechen angeboten (Fertigheizkörper).

Plattenheizkörper geben ihre Wärme bis zu 40 % in Strahlungswärme ab.

Aluminium- Gliederheizkörper:
Sie werden durch ein Druckgussverfahren hergestellt.

Bei ungünstigem Wasserverhältnis (hoher Sauerstoffanteil) besteht Korrosionsgefahr.

Sie sind im Verhältnis zu anderen Gliederheizkörpern verhältnismäßig teuer.


Konvektoren

Konvektoren geben ihre Wärme hauptsächlich durch Konvektion (Luftumwälzung) ab.

Um ihre Wärmeleistung zu erreichen, müssen sie entweder in Schächten oder aber auch in Fensternischen mit geschlossener Verkleidung eingebaut werden.

Sie werden aus Kupfer, Aluminium oder verzinktem Stahl hergestellt.
Diese Heizkörper bestehen aus waagerechten Rohren, die mit rechteckigen Lamellen aus Blech umgeben sind (erhöhen die Heizleistung).

Die Wärmeleistung wird durch verunreinigte Konvektoren, zu große Spalte zwischen Wand und Konvektor bzw. Konvektor und Verkleidung oder auch zu große bzw. zu kleine Luftein- und Luftaustrittsschlitze.

Da sie aus technischen Gründen verkleidet werden müssen, bietet sich die Möglichkeit an, sie unsichtbar (z.B. hinter Sitzbänken, Schränken etc.) einzubauen.

Unterflurkonvektor:

Ein Unterflurkonvektor ist ein Konvektor, der in einem Bodenkanal montiert wird, und mit einem begehbaren Gitter abgedeckt ist.

Dies bietet sich vor allem bei Fenstern an, die bis zum Boden reichen.

In Fällen wo die Bauhöhe zu gering ist und somit die Wärmeleistung nicht ausreicht, wird der Konvektor häufig mit einer Fußbodenheizung kombiniert.

Ventilator- Konvektor:
Ein Ventilator- Konvektor erzwingt durch den Ventilator eine Konvektion und erhöht so die Wärmeleistung.

Er wird für Büros, Schwimmbäder, große Wohnräume etc. verwandt.


Flächenheizkörper:

Flächenheizungen geben die Wärmeleistung überwiegend durch Strahlung ab (Strahlungsheizungen).


Fußbodenheizung:

Wärmeverteilung:

Sie werden nass (im Heizestrich) oder trocken (in Hohlräumen oder Rillenplatten) verlegt.
Dabei werden die Rohrleitungen (Kunststoffrohre, Verbundrohre aus Aluminium und Kunststoff, Präzisionsstahlrohre oder Kupferrohre mit Kunststoffisolierung ummantelt) spiral- oder schlangenförmig angebracht.
Die Rohre müssen gegen Sauerstoffdiffusion (Korrosionsgefahr) resistent und sehr biegsam sein.

An sogenannten Randzonen (vor großen Fensterflächen) werden die Rohre enger verlegt, um die abfallende Kaltluft aufzufangen.
Die Größe des Raumes bestimmt die Anzahl der Heizkreise. An einen zentralen Heizkreisverteiler werden alle Vor- und Rückläufe der einzelnen Heizkreise angeschlossen. Ventile regeln die jeweils nötigen Wärmeleistungen.

Kann die erforderliche Wärmeleistung durch diese Flächenheizung alleine nicht erbracht werden, müssen Unterflurkonvektoren oder Zusatzheizkörper montiert werden.
Vorteile einer Warmwasser- Fußbodenheizung:

   - ausgeglichene Raumtemperatur

   - wenig Staubaufwirbelung (geringe Konvektion)

   - aufgrund der niedrigen Heizwassertemperatur (ca. 40°C) können sehr gut Brennwertkessel und       Wärmepumpen eingesetzt werden

   - Warmer Boden


Nachteile einer Warmwasser- Fußbodenheizung:

   - verhältnismäßig teuer

   - durch das Aufheizen großer Estrichmassen sehr träge

   - bei Undichtigkeit teure Reparatur

mehr Wärmeverluste nach unten als bei Heizkörpern


Flächenheizungen
Deckenheizungen:
Sie werden z.B. in Fabrikhallen verwendet , um einzelne Arbeitsplätze zu erwärmen, während die übrige Raumtemperatur relativ niedrig bleibt.

Dabei werden die Heizrohre an die Deckenunterseite montiert. Von Blechplatten wird die Wärme aufgenommen und an den Raum abgestrahlt.

Wandheizung:

Dabei werden die Rohrleitungen im dünnen Innenputz angebracht.

Wenn Außenwände beheizt werden, ist eine besonders gute Wärmedämmung notwendig.